Nach dem Trubel in Sandhamn suchen wir jene Einsamkeit der Schären, die wir in zwei Ankerbuchten finden: Die erste heißt Kyrkoviken („Kirchenbucht“) im Norden der Insel Utö (s.o./u.), die zweite Soviken (wohl „Meerbucht“) im Süden der Insel Torö.

Auf dem Weg dorthin segeln wir wieder an vielen schönen Häusern mit Wasserblick vorbei, außerdem an der Festung Skraken aus dem 17. Jahrhundert, die heute für Hochzeiten und Staatsempfänge genutzt wird:

In der Kyrkovik steht tatsächlich eine Kirche, zu der die Menschen aus den umliegenden Inseln per Boot anreisten und immer noch anreisen – der Steg davor ist ausschließlich für Gottesdienstbesucher. Der morgendliche Blick aus dem Fenster lässt nichts Gutes Erahnen: Nebel! Als die Sonne endlich durchzukommen scheint, machen wir uns auf den Weg, nicht ohne auf See immer wieder auf Nebelbänke zu stoßen – gut, dass wir das AIS haben (und A., die unser Nebelhorn mit zunehmend besser werdender Intonation anzustimmen weiß).

Zum Glück verzieht sich der Nebel schnell, denn um uns herum scheint eine Art Manöver der schwedischen Marine stattzufinden – Kriegsschiffe haben in solchen Fällen ihr AIS nicht eingeschaltet, was alles etwas unübersichtlich macht...

Unser Nebelhorn wird dennoch nicht weggelegt, denn wir wollen durch den Dragetskanal, eine schon im Mittelalter genutzte enge Durchfahrt durch das Felsenmeer der Schären. Im 19. Jahrhundert war der Wasserstand soweit abgesunken, dass man die Passage künstlich vertiefte, was uns heute zugute kommt. An der engsten Stelle (s.u.) passen zwei Schiffe nicht mehr nebeneinander durch, deshalb wird vor der Einfahrt laut getrötet...

Unsere Seekarte weist eine garantierte Mindestiefe von nur 1,50m aus, aber Insider versichern, dass SY Blue Layla mit 1,80 Tiefgang durchpasst. Tatsächlich haben wir die ganze Zeit mehr als die berühmte Handbreit Wasser unter dem Kiel.

Nach dem Nervenkitzel sind wir froh, völlig einsam hinter einer unberührten Schäreninsel vor Anker gehen zu können...